MGV Worringen

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Geschichte des MGV Worringen

Chronik des MGV Worringen 1848 e.V.

Mit dem MGV präsentiert sich der älteste Verein, der in Worringen besteht. 150 Jahre Männer-Gesang-Verein - das sind gleichsam 150 Jahre Geschichte eines Ortes. 

Der Zusammenschluss erfolgte bereits 1846 durch vier Männer, nämlich: Andreas Harff, August Scheuß, Wilhelm Scheuß und Anton Sand. Diese Herren hatten Freude am mehrstimmigen Gesang und wollten ihre Freude auch anderen zuteil werden lassen. Dies geschah in einer Dorfgemeinschaft, wo jeder jeden kannte. Zu diesem Kreis stießen im Laufe der Monate weitere sangesfreudige Herren, so dass man sich im schicksalsschweren Jahr 1848 - dem Jahr der Revolution in Europa - entschloss, diesem Kreis einen festen Rahmen zu geben. 

Unter dem Namen  "Männer-Gesang-Verein Worringen"  wurde dieses Jahr zum Geburtsjahr einer Chorvereinigung, die es sich zur Aufgabe stellte, unter dem Leitspruch "Durch das Schöne stets das Gute" im weltlichen und kirchlichen Bereich zur würdigen Gestaltung von Festlichkeiten beizutragen. In dem damaligen Hauptlehrer, Herrn Kleefuß, konnte der Verein einen vortrefflichen musikalischen Leiter gewinnen. Über die folgenden drei Jahrzehnte sind Aufzeichnungen in einer Vereinschronik nicht vorhanden. Man kann jedoch davon ausgehen, dass mit der Gründung des Kirchenchores "Cäcilia" im Jahre 1876 das Vereinsgeschehen sich ausschließlich auf die weltlichen Anlässe und Feste konzentrierte. Bekannt ist aus dieser Zeitspanne lediglich das Wirken der Herren : Hauptlehrer Hesse , Lehrer Schumacher sowie Hauptlehrer Hüsch in der Reihenfolge ihrer Auflistung als Dirigenten des Vereins. 

Die Weihe der ersten Vereinsfahne wurde mit dem Stiftungsfest im Jahre 1879 verbunden. Im Jahre 1885 beteiligte man sich erstmals an einem Wettsingen deutscher Männer-Gesangvereine in Köln. Ein Erfolg blieb dem Verein trotz großen Fleißes hier noch versagt. Mit der Versetzung des Hauptlehrers, Herrn Winand Hüsch, wurde dessen Vertreter, Herr August Weyler, mit der musikalischen Leitung betraut. Mit ihm begann eine äußerst positive Ära für den Chor. Nicht nur bei den verschiedensten Anlässen innerhalb des Ortes, sondern auch bei besonderen Gegebenheiten in Nachbarorten (damals zum Teil verwaltungsmäßig mit Worringen verbunden), wie - Grundsteinlegung der Kirche in Fühlingen - Erhebung des Rektorats Thenhoven zur Pfarre - zum Besten der Rektoratskirche in Horrem stellte sich der Verein in den Dienst der guten Sache.

Nicht vergessen werden sollte in diesem Zusammenhang die Einführung des Theaterabends am 2. Weihnachtsfeiertage, der über Jahrzehnte ein fester, jährlich wiederkehrender Programmpunkt im Vereinsschaffen geblieben ist.

Das Jahr 1888 brachte für unseren Ort den 600-jährigen Gedenktag der Schlacht bei Worringen. Der Verein nahm dies zum Anlass, im Juni 1888 sein 40-jähriges Bestehen, verbunden mit einem großen Gesangswettstreit, zu feiern. 30 Mitglieder zählte damals der Chor. In einer Überlieferung wurde festgehalten, dass der Verein für würdig befunden wurde, einen Ehrenpreis des damaligen, nur etwas mehr als 3 Monate regierenden deutschen Kaisers Friedrich III. zu vergeben. 28 auswärtige Chöre, eine beachtliche Zahl für damalige Zeit, besuchten dieses 3 Tage dauernde Fest. Ein voller Erfolg für den MGV unter seinem Präsidenten, Herrn Johann Raaf, der lange Jahre dem Verein vorstand, sowie für den Chorleiter, Herrn August Weyler. In den Jahren 1889 in Koblenz und 1890 in Düsseldorf nahm der Verein an Gesangswettbewerben teil. Beide Male mit großem Erfolg. 

Die nun folgenden Jahre vergingen für den Chor ohne besondere Höhepunkte. Erst das Jahr 1898 und damit das 50-jährige Jubelfest vereinigte in Worringen wiederum 31 auswärtige Vereine zu einem großen Freundschaftssingen. 35 aktive Sänger unter der Chorleitung von Herrn Weyler hatten auch dieses Fest voller Stolz und Freude vorbereitet. Es sollte übrigens das letzte über einen Zeitraum von mehr als 20 Jahren in dieser Größenordnung sein.

Und wie das nach solchen Höhepunkten vielfach der Fall ist, setzte nunmehr, ohne große Ziele vor Augen, eine gewisse Vereinsmüdigkeit ein. Hinzu kam noch, dass viele Sänger bei der Königl. Eisenbahn - Verwaltung im Wechseldienst beschäftigt waren und deshalb die Proben nicht regelmäßig besuchen konnten. Die Wege zu den Arbeitsstätten mussten überwiegend zu Fuß zurückgelegt werden. Zudem hatte ein jeder nach Rückkehr von seiner Arbeitsstelle sein Land zu bestellen und das Vieh zu versorgen. Der Lebensunterhalt musste im Verhältnis zu heute weitaus schwerer erarbeitet werden. Mit nur 20 Chorproben-Besuchern mochte Herr Weyler nicht arbeiten. Er stellte deshalb sein Amt als Chorleiter zur Verfügung. Sein Nachfolger wurde 1899 Herr Anton Leufgen. Gegen die säumigen Sänger glaubte man, mit aller Strenge gemäß den Vereinsstatuten vorgehen zu müssen. Dies hatte zur Folge, dass dem Verein zeitweilig nur noch 17 Mitglieder angehörten. Aber dieses Tief verzog sich schnell wieder. Bereits im Jahre 1908, zur Feier des 60-jährigen Bestehens, war die Sängerzahl bereits wieder auf 28 angewachsen. Das Vorhaben, anlässlich dieses Stiftungsfestes einen großen Verbandswettstreit zu veranstalten, stieß bei den meisten der eingeladenen Vereine auf Ablehnung wegen der neu erlassenen Wettstreitbedingungen.

Aus dem mit viel Mühe vorbereiteten Wettsingen wurde ein bescheidenes Stiftungsfest. Um eine Erfahrung reicher, arbeitete der Verein weiter bis zum Jahre 1912 unter Herrn Leufgens Dirigat. Es waren Jahre, die man wahrlich nicht als positiv für den Chor werten darf. Die Schuld daran ist jedoch nicht bei Herrn Leufgen zu suchen. Vielmehr trugen Querelen zwischen den Ortsvereinen zu dieser unerfreulichen Zeiterscheinung bei. Die Sensibilität, die aus heutiger Sicht gesehen bei so genannten Nichtigkeiten an den Tag gelegt wurde, ist nicht zu beschreiben. Gottlob ist dagegen in der heutigen Zeit eine weitaus größere Ausgeglichenheit im täglichen Miteinander festzustellen. Als 1912 Herr Leufgen nach 13 jähriger Tätigkeit als Dirigent ausschied, wurde er in Anerkennung seiner Verdienste zum Ehren-Chorleiter ernannt. Sein Nachfolger wurde Herr Heinrich Schweden, ein Worringer, der die Leitung des Chores in diesen schicksalsschweren Jahren bis 1920 übernahm. In den Kriegsjahren mussten die Proben zeitweise ganz eingestellt werden, weil viele Sänger im Kriegsdienst standen.

Drei Mitglieder ließen dabei ihr Leben:  Peter von Holtum , Jakob Jülich , Peter Schweden 

Ein neuer Anfang wurde im Jahre 1921 gemacht, als die Leitung des Chores von Herrn Peter Rasky sen. übernommen wurde. (Er war übrigens gleichzeitig Chorleiter des Kirchenchores "Cäcilia".) Mit ihm wurde das 75-jährige Bestehen im Jahre 1923 trotz der damaligen schwierigen wirtschaftlichen Verhältnisse zu einem großen, dreitägigen Sängerfest. Mit dem Erfolg konnte der Verein und auch sein Chorleiter zufrieden sein. 

Im Jahre 1924 trat Herr Peter Rasky jun. die Nachfolge seines Vaters an. Mit jugendlichem Eifer wusste er die Sänger zu begeistern. Die Mitgliederzahl stieg von Jahr zu Jahr. Insbesondere die jüngere Generation strebte nach Teilnahmen an Leistungssingen. Zu erwähnen ist hier der Wettstreit in Hilden im Jahre 1925, wo der Verein sich mehrer Preise "ersang". Ein Beweis für die besonderen Fähigkeiten des Chorleiters.

Mit Ablauf des Jahres 1925 legte der Vorsitzende, Herr Heinrich Annas, nach 25-jähriger Führung des Vereins, seine Aufgaben in andere Hände. Für seine verdienstvolle Tätigkeit - oft im Widerstreit der Meinungen um einen gerechten Ausgleich bedacht - wurde er zum Ehren-Vorsitzenden ernannt. An seine Stelle wurde Herr Heinrich Esser gewählt. In dessen Amtszeit fiel die Feier anlässlich des 80-jährigen Bestehens. Ein Festkonzert, verbunden mit einem Vereinstreffen, gab diesen Tagen einen würdigen Rahmen. 

Das Jahr 1929 brachte für den Verein einige Veränderungen. Im Januar übernahm Herr Jakob Annas den Vorsitz. Für den erkrankten Chorleiter, Herrn Peter Rasky, wurde als Nachfolger Herr Paul Burgwinkel verpflichtet. Eine Persönlichkeit,  die man anlässlich einer Sängerfahrt nach Dieringhausen kennen gelernt hatte. Unter seiner interessanten, modernen Probearbeit sowie der Harmonie zwischen Chorleiter und Sängern wuchs der Verein im Laufe der Jahre auf 80 Mitglieder an. Ein erster Höhepunkt war hier die Gestaltung des 85-jährigen Stiftungsfestes, bei dem 1.300 Sänger aus 28 Vereinen vertreten waren.

Und  was   kam  dann: Zunächst bat am 10. Oktober 1933 der 1. Vorsitzende, Herr Jakob Annas infolge Arbeitsüberlastung von der Entbindung seiner Pflichten, was mit großem Bedauern zur Kenntnis genommen wurde. Sodann erfolgte am 24.10.1933 die so genannte Gleichschaltung im MGV auf Weisung der damaligen Machthaber. Die Quittung hierfür folgte auf dem Fuße: Die Mitgliederzahl ging schlagartig ob dieses parteipolitischen Eingriffes von 80 auf 55 Sänger zurück. Vorsitzender wurde Herr Martin Dünwald, über den an anderer Stelle noch ausführlich zu berichten ist. 

Das 90-jährige Stiftungsfest vereinigte nochmals 900 Sänger in Worringen zu einem friedlichen Wettstreit, bevor im September 1939 der unheilvolle 2.Weltkrieg ausbrach. Nach einer kurzen Unterbrechung wurde die Probearbeit Ende Sept. 1939 wieder aufgenommen. Sie erfuhr dann auch in den nachfolgenden Jahren keine nennenswerte Unterbrechung. Hier sind vor allen Dingen die Chor-Mitglieder Paul Boes und Peter Dahmen zu nennen, die aufgrund ihrer musikalischen Begabung den zwischenzeitlich zum Heeresdienst einberufenen Herrn Paul Burgwinkel wirkungsvoll vertraten. 

 

Wir gedenken der Opfer des 2. Weltkrieges: Josef Esser, Hans Flock, Christian Hilden, Heinrich Hilden, Jakob Nelles und  Johann Schäfer 

Der Probebetrieb wurde gegen Ende des Jahres 1945 wieder voll aufgenommen, und bereits am Ostermontag 1946 fand ein Konzert unter der Leitung von Herrn  Peter Dahmen statt. Nachdem von unserem Chorleiter, Herrn Burgwinkel, nach Beendigung des Krieges bis jetzt keine Nachricht vorlag, wählte der Verein im Mai 46 Herrn Johannes Nolte zu seinem musikalischen Leiter. Mit jugendlichem Eifer ging er daran, die Sänger zu begeistern. Die Zahl der Mitglieder stieg in dieser Zeitspanne auf 99. Die Vorbereitungen zur Feier des 100-jährigen Bestehens liefen auf Hochtouren. Hier zeigte sich, zu was ein Verein unter einem versierten Chorleiter sowie unter der umsichtigen Führung seines Vorsitzenden, Herrn Martin Dünwald, zu leisten in der Lage ist. Eine Scheune, vom Gutsbesitzer Herrn Arnold Zillikens freundlich zur Verfügung gestellt, wurde zu einem für damalige Verhältnisse respektablen Festsaal umgestaltet. Das Fest selbst fand unter Teilnahme von 50 Gastvereinen statt und glich einer Demonstration für den Lebenswillen eines jeden Bürgers. 

Mit der Feier des 100-jährigen Bestehens war ein Höhepunkt in der Vereinsgeschichte erreicht. Und in diesen Zeitraum fiel die so genannte Währungsreform - die Vereinskasse war trotz des guten Abschlusses beim Jubiläum leer. Zudem begannen politische Umwälzungen und technische Veränderungen in der Umwelt das Vereinsleben in entscheidendem Maße zu beeinflußen. Auch die Form der öffentlichen Veranstaltungen änderte sich. Das frühere Interesse zu gegenseitigen Besuchen anläßlich von Sängerfesten ging stark zurück. 

Im Worringer Vereinsleben hatte sich kurz nach dem Kriege entscheidendes getan. Das Festkomitee Worringer Karneval wurde ins Leben gerufen. Erster Präsident wurde unser Mitglied Herr Christian Dünwald. Und Mitglied dieses Festkomitees wurde auch der MGV. 

Bereits kurze Zeit nach dem Jubiläum sah sich unser Chorleiter, Herr Nolte, veranlaßt, die Probetage bei uns zu verlegen. Die Gründe lagen in einem anderweitigen lukrativen und beruflich gesicherten Angebot, welches er nicht ausschlagen konnte. Die Zeit, in der Leistungen mit Lebensmitteln beglichen wurden, war vorbei. Im April 1950 schied Herr Nolte dann gänzlich aus seiner Chorleiter-Verpflichtung aus. Der Verein stand wieder einmal vor der Tatsache, einen neuen Dirigenten zu verpflichten. Dieser wurde gefunden in der Person des Herrn Peter Rasky, der bereits früher den Chor geleitet hatte. Im Mai 1950 trat er sein Amt an. Aufgrund seiner Tätigkeit als Organist und Chorleiter an der hiesigen Pfarrkirche entwickelte sich in der Folgezeit eine erfreuliche Entwicklung in der Zusammenarbeit der beiden Chöre. 1956 trat Herr Rasky aus gesundheitlichen Gründen von seinem Amt zurück. 

Nach einer Zwischenlösung von einem Jahr durch Herrn Emil Gerhardt übernahm im Februar 1957 Herr Fritz Mattke die musikalische Verantwortung. Dass der MGV unter seiner Leitung hervorragende gesangliche Leistungen zeigte, wurde besonders deutlich, als der Chor bei einem Kreisleistungssingen im Gürzenich zu Köln die Note "sehr gut" erhielt. Jährlich wurden Konzerte gegeben; dabei zum Teil mit anderen Chören, die ebenfalls von Herrn Mattke geleitet wurden. Im Jahre 1959 wurde übrigens dem MGV in Anerkennung seiner besonderen Verdienste die überaus begehrte "Zelter-Plakette" verliehen. 

Anlässlich der Jahreshauptversammlung am 01.03.1958 erklärte unser 1. Vorsitzender, Herr Martin Dünwald, dass es ihm aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr möglich sei, dieses verantwortungsvolle Amt weiter zu bekleiden. Er dankte allen Sängern für die Unterstützung und das Vertrauen, das man ihm in diesen 25 Jahren seiner Amtszeit entgegengebracht habe. Er bat darum, dies auch auf seinen Nachfolger zu übertragen. In Martin Dünwald hatte der Verein einen Mann, der mit viel Umsicht und Tatkraft die Geschicke des Vereins leitete; dabei stets auf einen gerechten Ausgleich achtend. In die Zeit seiner Vorsitzenden-Tätigkeit fielen einerseits die harten Jahre der NS-Herrschaft sowie der verheerende 2. Weltkrieg, andererseits aber auch das mit viel Umsicht vorbereitete 100-jährige Stiftungsfest. In Anerkennung seiner besonderen Verdienste ernannte ihn der Verein zum Ehren-Vorsitzenden. Nachfolger als Vorsitzender wurde Herr Hermann Josef Boes. 

Nach elfjähriger Tätigkeit schied Herr Mattke als Chorleiter aus. An seine Stelle trat Herr Ferdi Sigge. Die Art des Singens, die Auswahl der Literatur veränderte sich. Neue Versuche in gesanglicher Hinsicht wurden unternommen. Sogar Chor-Beat in Begleitung einer Band wurde als etwas ganz neues anläßlich eines Freiluft-Konzertes im Worringer Fronhof im Juni 1969 erprobt. 

Auf den "Karnevalistischen Abenden" des MGV wurde der Chor fortan ein fester Bestandteil im Programm mit eigens hierfür jährlich aufgrund aktueller Begebenheiten getexteten und musikalisch arrangierten Potpourris. Für uns unerwartet musste Herr Sigge infolge beruflicher Veränderung bereits im April 1970 seine Chorleitertätigkeit in Worringen einstellen. An seine Stelle trat infolge guter Kontakte unseres damaligen Vorsitzenden Heinz Klimke kurzfristig Herr Winfried Schönberg, den die Sänger anlässlich des Konzertes 1969 als Pianisten kennen gelernt hatten. Auch er wusste die Sänger mit seinem Temperament und seinem ausgefeilten virtuosen Klavierspiel zu begeistern. 

Mit großem Eifer wurden die Vorbereitungen zum 125-jährigen Bestehen getroffen, welches dann 1973 unter der Schirmherrschaft des damaligen Landtagspräsidenten von Nordrhein-Westfalen, Herrn Dr. Wilhelm Lenz, gefeiert wurde. Die Feierlichkeiten wurden über das Jahr 1973 verteilt. Der gesellschaftliche Teil fand im Monat Mai statt. Die Termine des Festkonzerts sowie des Festakts waren Ende Oktober. Mit der Durchführung dieses Festverlaufs, insbesondere des musikalischen Teils, bewies Herr Schönberg seine große musikalische Begabung. Wenn man jedoch über seine Herkunft weiß, ist dies wenig verwunderlich. War sein Vater doch über Jahrzehnte bis zu seinem Tode eine hoch geachtete und geschätzte Chorleiter-Persönlichkeit des Kreises Cochem/Mosel. Wenn auch dieses Chorfest ohne die nicht mehr in großem Maße üblichen Besuche anderer Chöre stattfand, so war es dennoch ein Beweis für die Schaffenskraft des MGV. Der Zuspruch seitens der Bevölkerung war hierfür der beste Beweis. 

Der MGV entwickelte sich in der Folgezeit und war auch weiterhin ein begehrter und gern gesehener Gast auf allen möglichen Veranstaltungen. 1976 musste Herr Schönberg infolge beruflicher Belastungen seine Tätigkeit in Worringen zunächst aufgeben. Man entsann sich im Vorstand des Herrn Ferdi Sigge, der sich auch bereit erklärte, nochmals für ein Jahr nach Worringen zu kommen. Aus diesem einen Jahr wurden dann sieben Jahre. Der beste Beweis dafür, wie harmonisch sich diese Zusammenarbeit gestaltete. Erst das fortgeschrittene Alter sowie sein Gesundheitszustand geboten ihm 1983, endgültig vom MGV Worringen Abschied zu nehmen. Seine stets aufgeschlossene, lebensfrohe Art wird uns noch lange in Erinnerung bleiben. Der Verein dankte ihm für seinen immerwährenden Einsatz, sowohl im "klassischen Sinne" als auch bei der Vorbereitung des Chores auf seine karnevalistischen Auftritte, mit der Ernennung zum Ehren-Chorleiter. 

Und wenn man dann wieder einmal vor der Frage steht: Was machen wir nun - Dann entsinnt man sich eines ebenfalls geachteten, bereits bei uns tätig gewesenen Dirigenten. So konnten wir uns glücklich schätzen, 1983 Herrn Winfried Schönberg wieder für uns zu gewinnen. Er war seitdem in erfolgreicher Weise bei uns und für uns tätig. Dabei immer wieder in der harmonischen Zusammenarbeit mit dem seit 1980 den MGV als Vorsitzenden führenden Herrn Karl-Heinz Dünwald darauf bedacht, bei den Proben das rechte Maß zu finden. Dadurch den Chor nach innen hin zu festigen und ihm in seiner Darstellung nach außen immer neue Impulse zu verleihen. 

Im Juli 1987 nahm der MGV erstmalig am sog. Blitzturnier für Worringer Ortsvereine teil. Hieraus entwickelte sich im Laufe der Jahre eine kleine Fußballabteilung von jungen, überwiegend inaktiven Mitgliedern, die alljährlich in den Farben des MGV an diesem Turnier teilnehmen. Als beste Plazierung konnte bisher sogar schon einmal der 1. Platz vorgewiesen werden.

Sein 140-jähriges Bestehen konnte der Verein im Jahre 1988 begehen. Auch zu diesem Fest wurden wieder zahlreiche Aktivitäten und Veranstaltungen im Ortsgeschehen eingebunden. So fand im Mai 88 im Vereinshaus ein bunter Show- und Unterhaltungsabend und im Oktober ein Konzert unter Mitwirkung des Akkordeonorchesters Hürth-Gleuel statt. Durch Verbindung unseres Dirigenten W. Schönberg zu seiner Heimat nahm der MGV im Oktober 89 an einem Herbstkonzert des Männerquartetts "Moselgruß Klotten e.V." teil. An diesem Wochenende wurde in der Klottener Pfarrkirche eine neue Orgel eingeweiht. Hierbei trugen die Worringer zur musikalischen Gestaltung der Festmesse bei. Im Jahre 1992 fand das 19. Deutsche Chorfest in Köln statt. Als musikalischer Höhepunkt gilt hier der Auftritt des MGV Worringen auf der Kölner Domplatte am 30. Mai zu erwähnen. 

Ein wichtiger Einschnitt in der Vereinsgeschichte stellt der 17. November 1993 mit dem Eintrag zum "e.V." in das Vereinsregister Köln dar. Für seine musikalischen Verdienste erhielt unser Dirigent W. Schönberg am 17.12.93 die Verdienstmedaille am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland. Diese Auszeichnung stellte ebenfalls eine Ehre für seinen Worringer Chor dar. 

Ein ganz wichtiges Element im Vereinsleben ist natürlich die Teilnahme an unserem geliebten Worringer Heimatfest - dem Karneval. Die Sänger verstanden es schon immer, auch der Fröhlichkeit und Gemütlichkeit ihren Freiraum zu geben. Das beweist u.a. deren Stellung beim Aufbau und bei der Erhaltung des Worringer Karnevals. Namhafte und verdiente Sänger aus den Reihen des Chores erklärten sich in all den Jahren (festgelegt ist ein Turnus von 6 Jahren) immer wieder bereit, Prinz Karneval in Worringen zu werden. Erfreulicherweise hat sich im Jahre 1992 eine Gruppe junger Leute dem MGV angeschlossen, die nach junger kölscher Art Karneval feiern wollen - die Lötschohre. Diese Gruppe nimmt aktiv an den karnevalistischen Abenden und am Karneval teil.

Einen traurigen und schmerzhaften Tag in der Vereinsgeschichte stellte der 27. März 1997 dar. An diesem Tag verstarb unser geschätzter und beliebter Chorleiter Winfried Schönberg. Er leitete zuletzt 4 Chöre, die ihm am 03. April gemeinsam sein letztes Geleit gaben. Herr Schönberg war insgesamt 20 Jahre für die musikalischen Belange des Worringer Chores zuständig. Seine Verdienste um und für den Chor sind unbeschreiblich. Wir werden ihn stets in ehrenvoller Erinnerung behalten. 

Vor diesem traurigen Hintergrund stellte sich nun die Frage, wie es - besonders im Hinblick auf das bevorstehende 150-jährige Vereinsjubiläum - mit der musikalischen Leitung weitergehen sollte. Glücklicherweise konnte der Chor auf einen ihm bekannten und befreundeten Musiker vertrauen und aufbauen. Der Worringer Kantor Eckhard Isenberg, der schon des Öfteren den Chor vertretungsweise geleitet hatte, erklärte sich bereit, ab sofort die musikalischen Geschicke zu leiten. Wir glauben, mit Eckhard Isenberg eine glückliche und langfristige Lösung gefunden zu haben. 

Mit E. Isenberg wurde im Jahre 1998 das 150-jährige Bestehen gefeiert. Zahlreiche Veranstaltungen gaben dem „Jubeljahr“ einen würdigen Rahmen. Zu erwähnen sind hier: ein großer Internationaler Show- und Unterhaltungsabend; eine festliche. Matinee; einen Umzug mit musikalischem Frühschoppen; ein Jubiläumskonzert; Auftritte im kirchlichen Bereich und die Teilnahme an einem Jubiläumskonzert der Kreissängervereinigung Köln in der Kölner Philharmonie. 

Ein wichtiger Schritt in der Vereinsgeschichte fand im September 2000 statt. Aufgrund der zahlreichen Aktivitäten über den Chorgesang hinaus hat sich der Verein zu einer sog. „Öffnung“ entschlossen. Es besteht nun die Möglichkeit einer aktiven Mitgliedschaft für jede natürliche Person. Der Chorgesang verbleibt natürlich auch weiterhin bei den männlichen Stimmen. 

Bei den Karnevalistischen Abenden des Jahres 2001 wurde erstmals eine neue Kindertanzgruppe der Öffentlichkeit vorgestellt – die „MGV-Zwerge“. Wir glauben, damit einen zukunftsweisenden Schritt in der Vereinsgeschichte geleistet zu haben. 

Bei den Karnevalistischen Abenden des Jahres 2004 wurde erstmals eine neue Kindertanzgruppe der Öffentlichkeit vorgestellt – die „MGV-Teenies“. Wir glauben, damit einen zukunftsweisenden Schritt in der Vereinsgeschichte geleistet zu haben. 

Eine Chronik über die karnevalistischen Aktivitäten und Begebenheiten des MGV findet sich in der sog. „Karnevalistischen Chronik“. Hierbei stellt sich deutlich die besondere und wichtige Stellung des Karnevals im Vereinsgeschehen dar. 

Möge im Laufe der nächsten Jahrzehnte noch vieles über den ältesten Worringer Verein zu schreiben und zu berichten sein - immer im Dienste und zum Wohle unseres geliebten Worringer Heimatortes; getreu unserem Leitspruch:

                        "Durch das Schöne, stets das Gute"


 Quelle: Chronik von H.J. Boes anlässlich des 140-jährigen Bestehens.
Überarbeitet und ergänzt durch H.P. Braun zum 150-jährigen Bestehen.











































































































































































































































































































































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